Prioritäre Themen 2019 - 2021

Im Rahmen einer Vereinsklausur wurden wichtige Herausforderungen der Schweizer Wasserwirtschaft für die nächsten 20 – 50 Jahre identifiziert. Darauf aufbauend wurden die Themenfelder bestimmt, mit welchen sich Wasser-Agenda 21 in den Jahren 2019 – 2021 prioritär beschäftigen soll. Es sind Themenbereiche, die durch einen hohen Handlungsdruck und Koordinationsbedarf charakterisiert sind.

Energiestrategie und Gewässerschutz

Die Zielkonflikte an den Gewässern akzentuieren sich ganz ausgeprägt am Spannungsfeld von Wasserkraftnutzung und Gewässerschutz. Die Energiestrategie 2050 postuliert einen wirtschaftlichen und umweltverträglichen Ausbau der Wasserkraftnutzung. Der Ausbau ist in verschiedener Hinsicht, insbesondere unter Berücksichtigung der Vorgaben des Gewässerschutzgesetzes, eine enorme Herausforderung.

Wasser-Agenda 21 führt seit mehreren Jahren eine Dialoggruppe, um die betroffenen Akteure für Informationsaustausch, Problemanalyse und Lösungsfindung zusammen zu bringen. Der Dialog findet auf übergeordneter Ebene statt, ist von Einzelprojekten unabhängig und hat einen fachlichen Fokus.

Renaturierung der Gewässer

2011 ist eine revidierte Gewässerschutzgesetzgebung in Kraft getreten. Zu den neuen Vollzugsaufgaben zählen die Sicherung eines ausreichenden Gewässerraums, die Revitalisierung der Gewässer sowie die ökologische Sanierung der Wasserkraftnutzung (Fischgängigkeit, Schwall/Sunk, Geschiebe). Die Aufgaben werden unter dem Fachbegriff „Renaturierung der Gewässer“ zusammengefasst. Eine effiziente, wirkungsvolle und zielgerichtete Aufgabenerfüllung bedingt eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen allen involvierten Akteuren und Fachbereichen.

Zur besseren Vernetzung der Akteure und für einem verstärkten Wissensaustausch bestehen seit 2018 die Plattform Sanierung Wasserkraft und die Plattform Revitalisierung. Die Plattformen sollen sich bis 2021 als nationale Drehscheiben für den fachlichen Wissensaustausch etablieren.

Wasserwirtschaft im Zeichen des Klimawandels

Der Klimawandel beeinflusst den gesamten Wasserkreislauf. Sowohl die ober-, als auch die unterirdischen Gewässer werden dadurch Veränderungen bezüglich Wassermenge und -qualität unterworfen sein. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Wasserwirtschaft. Zugleich ist der Klimawandel aber «nur» ein Einflussfaktor unter vielen. Anzustreben ist die Entwicklung von resilienten Gewässern.

Verschiedene Varianten des Engagements von Wasser-Agenda 21 sind möglich. Fokussiert auf die Themen «Trockenheit und Wasserversorgung» sowie «resiliente Gewässer» drängt sich als Aktionsform in einem ersten Schritt der Informationsaustausch und Dialog auf. Daraus können weitere Aktivitäten entstehen, bis hin zur Erarbeitung eines Leitbildes Gewässerentwicklung im Zeichen des klimatischen und gesellschaftlichen Wandels».