Im Nationalen Forschungsprogramm NFP 61 „Nachhaltige Wassernutzung“ wagten 16 inter- und transdisziplinär zusammengesetzte Projektteams einen ganzheitlichen Blick in die Wasserzukunft der Schweiz im 21. Jahrhundert. Gemeinsam mit der Praxis haben Forschende aus verschiedenen Disziplinen wissenschaftliche Grundlagen und Methoden für einen nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen erarbeitet und erste Umsetzungsprozesse eingeleitet.
Die Rahmenbedingungen für die Wasserwirtschaft werden sich mit der sozioökonomischen Entwicklung und dem Klimawandel ändern. Im Jahr 2050 werden viele Gletscher geschmolzen sein, mit mannigfachen Auswirkungen. Die Ressource Wasser wird vermehrt unter Druck stehen und Nutzungskonflikte werden zunehmen.
Die Wasserwirtschaft in der Schweiz steht vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Der Druck auf die Wasserressourcen nimmt zu, die Interessen der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Ökologie sind unter einen Hut zu bringen. Die historisch bedingten oft kleinräumigen sektoralen Strukturen stossen an ihre Grenzen, die Infrastrukturen müssen erhalten werden, die Komplexität der Aufgaben stellt hohe Ansprüche an die Professionalität der Leistungserbringer. Ausserdem ruft die Klimaveränderung langfristig nach neuen Bewirtschaftungsformen. Als eine Möglichkeit, diese Herausforderungen zu meistern, bietet sich das Einzugsgebietsmanagement an. Dabei handelt es sich um einen Ansatz zur sektorenübergreifenden Bewirtschaftung der Wasserressourcen, Gewässer und Infrastrukturen, der sich an langfristigen Zielen orientiert und in einem kontinuierlichen Zyklus von Planungs-, Umsetzungs- und Überwachungsprozessen erfolgt. Das Einzugsgebiet bildet dazu den Bezugsraum.
Der Bericht beinhaltet die Strukturierung und Zusammenstellung der für die verschiedenen Wassersektoren relevanten Kosten und Finanzkennzahlen, der Kostenträger und der voraussichtlichen Entwicklung. Unter dem Begriff finanzielle Kenngrössen werden jegliche Zahlen und Werte verstanden, welche eine monetäre Komponente aufweisen. Die als Grundlage verwendeten Studien enthalten allerdings vor allem Angaben zu den in den verschiedenen Wassersektoren getätigten Investitionen und laufend anfallenden Kosten. Der Bericht fokussiert damit auf die Kosten und ergänzt diese wo möglich mit weiteren Kennzahlen.
Der Bericht „Wasserwirtschaft Schweiz 2007 – Eine Auslegeordnung“ mit Thesen zur Weiterentwicklung wurde einem breiten Akteurkreis der Schweizer Wasserwirtschaft zur Stellungnahme zugesandt. Ziel war es, aus den Einschätzungen und Kommentaren der Fachwelt ein breit abgestütztes Meinungsbild und eine geschärfte Problemwahrnehmung zu erhalten.
Die Akteure bestätigten den Bedarf nach einer Überprüfung und Weiterentwicklung der Schweizer Wasserwirtschaft. Die bestehenden Strukturen sollen auf ihre Zweckmässigkeit geprüft und gegebenenfalls optimiert werden.
Im Einzugsgebietsmanagement steckt das Potenzial, den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Wasserwirtschaft zu begegnen. In einem Artikel in der Fachzeitschrift GWA zeigt Hugo Aschwanden, Mitautor der Studie „Wasserwirtschaft Schweiz 2007“, auf, welche Überlegungen gemacht werden und was das BAFU in Zusammenarbeit mit Wasser-Agenda 21 unternimmt, um der Anwendung des Einzugsgebietsmanagements als Instrument einer Integralen Wasserwirtschaft in der Schweiz einen Schritt näher zu kommen.
Das Informationspapier des BAFU gibt eine Übersicht über laufende Aktivitäten, Trends und Entwicklungen in der schweizerischen Wasserwirtschaft. Der Bericht fasst die Resultate der jüngsten Analysen zusammen und stellt sie als Thesen zur Diskussion, teilweise versehen mit Lösungsvorschlägen. Dabei wird die Notwendigkeit festgestellt, die Schweizer Wasserwirtschaft konzeptionell und auf institutionell-organisatorischer Ebene an die zukünftigen Herausforderungen anzupassen.
Die Studie „Wasserwirtschaft Schweiz 2025“ wurde gemeinsam vom BAFU und dem BaslerFonds initiiert. Ziel war die Erarbeitung einer unabhängigen Auslegeordnung der zukünftigen Herausforderungen. Ausserdem sollte die Arbeit mögliche Handlungsoptionen entwickeln und unter dem Gesichtspunkt verschiedener Kriterien bewerten.
Die Studie stellt fest, dass die Schweiz mit den heutigen Strukturen in der Wasserwirtschaft nicht optimal aufgestellt ist für die Bewältigung der künftigen Herausforderungen. Es werden verschiedene Kernelemente einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft genannt. Fazit: neben dem Handlungsdruck sind auch die Weitsicht und der Gestaltungswille der Akteure wichtige Voraussetzungen, damit sich die Wasserwirtschaft zukunftsfähig weiterentwickelt.
Die „Systemanalyse Wasserwirtschaft Schweiz“ hatte zum Ziel, die Organisation und die Funktionsweise des „Systems Wasserwirtschaft Schweiz“ darzustellen, seine Stärken und Chancen den Schwächen und Risiken gegenüberzustellen und zu beurteilen, ob ein Handlungsbedarf besteht.
Die Studie untersuchte die Schweizer Wasserwirtschaft auf der Grundlage rechtlicher, institutioneller und wirtschaftlicher Aspekte. Die Autoren sind der Ansicht, dass Handlungsbedarf besteht und listen eine Reihe von Empfehlungen auf.
La politique de l’eau internationale ou européenne promeut clairement la gestion intégrée des eaux à l’échelle du bassin versant. Ce concept s’impose progressivement car il est cohérent. En effet, cela n’a pas de sens de planifier localement des mesures spécifiques, si elles ne sont pas soutenues ou relayées par les autres secteurs dans le reste du bassin versant. A l’avenir la Suisse sera donc certainement de plus en plus appelée à collaborer avec les pays riverains des grands cours d’eau qui la traversent. La gestion intégrée des eaux par bassin versant permet d’assurer l’équilibre environnemental, l’efficacité technique et la rentabilité économique des actions entreprises. (Analyse conduite dans le cadre du projet «Wasser-Agenda 21 – Systemanalyse der Wasserwirtschaft Schweiz»; v. résumé en allemand.)
Die im Auftrag des BAFU verfasste Studie stellt die EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die Schweizer Wasser- und Gewässerschutzgesetzgebung (SWGG) gegenüber. Es sollte vor allem die Frage beantwortet werden, ob die Staaten der EU Bausteine für eine nachhaltige Wasserpolitik besitzen, die der Schweiz noch fehlen. Aufgrund des Umfangs der vorliegenden Regelwerke fand diese Gegenüberstellung nur überblicksmässig statt. Bei der WRRL handelt es sich um einen Ordnungsrahmen, der alle Gewässer unter Schutz stellt. Die SWGG hingegen ist auf der Grundlage der Verfassungsbestimmungen eine Sammlung fallweise ineinander greifender oder kombinierbarer Gesetze und Verordnungen zum Schutz und zur Nutzung der Gewässer sowie zum Schutz vor dem Wasser. Die Analyse kommt zum Schluss, dass weder in den Schweizer Rechtsgrundlagen noch in der WRRL Komponenten gänzlich fehlen, die für eine zeitgemässe Wasserpolitik unverzichtbar sind. In Gewässerschutzfragen ist daher eine vergleichbare und koordinierbare Vorgehensweise möglich.
Im Rahmen der Szenarioanalyse wurden die wechselseitigen Einflüsse auf das komplexe System der Wasserwirtschaft analysiert. Gemeinsam mit 24 Expertinnen und Experten von Behörden, Wasserunternehmen, Beratern, NGO’s, Industrie und Verbänden wurden vier Szenarien zur zukünftigen Ausgestaltung der schweizerischen Wasserwirtschaft entwickelt. Die Szenarien waren die Grundlage zur Bestimmung von Themenfeldern mit Handlungsbedarf.
Die Resultate verdeutlichen, dass der Druck auf die Wasserressourcen und deren Bewirtschaftung wegen gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und klimatischer Veränderungen weiter zunehmen wird.
Die Broschüre wurde im internationalen Jahr des Wassers vom Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG) erarbeitet. Sie soll einen schlaglichtartigen Überblick über die Tätigkeitsbereiche der Schweizer Wasserwirtschaft geben. Gerade weil so vielseitige Interessen am Wasser bestehen, müssen wir diese Ressource integral und nachhaltig bewirtschaften.